Sachlage Jagd

Das Land Liechtenstein ist eingeteilt in 18 Jagdreviere, die jeweils für eine Dauer von 8-10 Jahren an eine jagdberechtigte Gruppe verpachtet werden. Die Jäger sind treuhänderische „Verwalter“ der Wildbestände. Das Wild ist besitzloses Gut, „gehört“ also der Allgemeinheit und gelangt in den Besitz des Jägers sobald es erlegt ist. Rund 100 Jagdpächter üben zur Zeit die Jagd aus.

Jagdsystem Liechtenstein

  • Reviersystem (18 Reviere mit 520 –1320 Hektaren Fläche)
  • Jagdpachtversteigerung alle 8 –10 Jahre
  • Jagdpächter pro Revier: Minimum 4 maximal 1 pro 100 Hektare
  • Jagdregal = Landesregal (Regierung)
  • Abschussplanvorgaben für Schalenwild, Murmeltiere, Birkhähne
  • Jährlich festgelegte Abschussrichtlinien
  • Hauptjagdzeiten Mai –Dezember
  • Schalenwildfütterung: Winterfütterungen wurden ab 2004 verboten, heute nur noch „Notfütterung“ mit Magerheu

Angrenzende Gebiete:

Land Vorarlberg: Reviersystem (Eigentümerregal)
Kanton St.Gallen: Reviersystem (Kantonsregal)
Kanton Graubünden: Patentjagdsystem

Für eine erfolgreiche Jagd und Regulierung der Wildbestände ist eine gute Zusammenarbeit mit den Förstern sehr wichtig. Hier kam es in der Vergangenheit oft zu Uneinigkeiten. Noch bis 2004 wurden v.a. die Rothirsche durch die Jäger im Winter intensiv gefüttert und zu hohe Bestände „gehegt“. Die Waldschäden durch Wildverbiss sind bis heute spürbar. Das Ziel von heute ist eine mit den Förstern einvernehmliche Jagdplanung und Wildhege sowie eine Regulierung der Wildbestände, die eine natürliche Waldverjüngung gewährleisten.

Jagen bedeutet nicht nur schiessen und Wild erlegen. Über das Ganze Jahr leisten die Liechtensteiner Jägerinnen und Jäger rund 30‘000 bis 40‘000 Stunden ehrenamtliche Arbeit für Wild und Natur.

Siehe: Ehrenamtliche Leistungen der Jagd